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Videospiele erleben eine rasante Entwicklung.
Ihre künstlichen Welten werden immer detailreicher und dadurch realistischer, die erzählten Geschichten immer komplexer.
Im Gegensatz zu Filmen passen sich Videospiele individuell an die Betrachter an.
Nun raten Sie mal, wo das Hollywood des Videospiels liegt!
Nicht in Amerika oder Asien, schon gar nicht Deutschland, sondern in Polen.
Von dort kommt auch das wohl am sehnlichsten erwartete Spiel des Jahres.
Mehrfach ist die Veröffentlichung von "Cyberpunk 2077" verschoben worden, doch jetzt steht sie unmittelbar bevor.
Wir stellen Ihnen die 57 Jahre in der Zukunft spielende Geschichte vor und zeigen Ihnen vorab bisher unveröffentlichtes Bildmaterial.
* schräge Musik Sie sind Spieler und Geschichtenerzähler.
Was passiert, wenn die großen Konzerne noch mächtiger werden, wenn sie alle kleinen Firmen aufkaufen?
Und was passiert, wenn der amerikanische Präsident, den wir gerade haben, noch zehnmal wiedergewählt wird?
Wo geht die Reise hin?
Die Reise geht nach Night City, ein Moloch an der amerikanischen Westküste.
Die Stadt lässt dir keine Wahl.
Entweder verbrennst du bei lebendigem Leib oder du hast nie existiert.
"Cyberpunk 2077" ist halb Film noir, halb pessimistische Science-Fiction.
Gangs verbreiten Chaos und Schrecken, genau wie die Privatmilizen riesiger Konzerne.
Genretypisch fragt das Spiel, wo Menschlichkeit beginnt und wo sie endet.
Körpermodifikationen sind in Night City an der Tagesordnung.
Unser Spiel spiegelt den Endzeit-Kapitalismus wider, wo die Welt von riesigen Konzernen kontrolliert wird.
Wenn wir uns z.B. die Polizei in unserem Spiel angucken, das NCPD, das Night City Police Department, deren Zuständigkeitsbereich hört im Prinzip da auf, wo der der Konzerne anfängt.
Die technischen Möglichkeiten sind fast grenzenlos.
Staatliche und moralische Strukturen sind fast verschwunden.
Miles Tost hat diese Dystopie mitentwickelt.
Etwa vier Jahre lang saß er daran, gemeinsam mit 500 Kollegen.
Ein Mammutprojekt des polnischen Entwicklerstudios "CD Projekt Red", bekannt geworden mit dem Blockbustergame "Witcher 3".
Das Spiel um den Hexer Geralt von Riva war so erfolgreich, dass es stilistisch zur Vorlage einer Netflix-Serie wurde, der erfolgreichsten im Jahr 2019.
Als wir anfingen an "Cyberpunk" zu arbeiten, ging es mir auch um einen technologischen Sprung.
Das Wichtigste war die Immersion, dass ich als Spieler in die Welt von "Cyberpunk" eintauchen kann.
Wir arbeiteten viel daran, einen hohen Spielfluss herzustellen.
Wenn ich mich als Spieler durch die Stadt bewege und neue Charaktere treffe, habe ich keinerlei Schnitte, keine Unterbrechungen.
Als Spieler bin ich die ganze Zeit im Spiel.
Das führt dazu, dass mich die Erlebnisse in der Geschichte sehr berühren.
Der Spieler schlüpft in die Rolle von "V", einem Söldner.
Es geht um die Überwindung einer letzten Grenze: unserer Endlichkeit.
"V" ist auf der Suche nach einem Biochip, der ewiges Leben verspricht.
So viel ist klar. Den Rest entscheiden die Spieler*innen.
Wo ist V aufgewachsen?
Mit welchen Cyberimplantaten wird V ausgestattet?
Auch bei Aussehen und Geschlecht verschwinden Grenzen.
V kann männlich, weiblich oder auch transgender sein.
Noch immer eine Provokation für viele und im katholisch geprägten Polen ein Reizthema.
Ich denke, dass das nicht nur in Polen, aber da auch speziell, weltweit relativ viel Kritik geerntet hat.
Als Studio positionieren wir uns da aber sehr klar.
Ich als Individuum finde das auch sehr gut, dass wir das tun.
Unser Studio wirbt eben damit, dass wir ein Umfeld für Kreativität aus allen Geistern und aus allen Lebensbereichen sind und wir da wirklich eine sehr offene Politik betreiben.
Das Studio positioniert sich klar.
Als in Polen Frauen gegen das verschärfte Abtreibungsgesetz auf die Straße gehen, zeigte sich Ciri aus "Witcher 3" mit rotem Blitz, dem Symbol der Proteste.
Bei "CD Projekt Red" arbeiten sehr viele Frauen.
Für uns ist es wichtig, dass man wirklich alle Gruppen beachtet.
"CD Projekt Red" steht auch für dieses andere Polen, jenseits von katholischer Kirche und Pis-Partei.
Das Land hat sich zum Kreativ- Hotspot für Gaming entwickelt.
Polen ist der viertgrößte Exporteur von Videospielen, vor Deutschland und den USA.
Ich bin jetzt seit 7 Jahren dabei.
Was mir direkt am Anfang positiv aufgefallen ist, ist, dass es generell wohl ein Teil der polnischen Natur ist, nicht so viel zu reden und nicht ganz so 'ne große Klappe zu haben.
Dafür ist das Spiel umso größer.
Entstanden, spätestens seit der Pandemie, auch im Homeoffice überall auf der Welt.
Inklusive alter Bekannter: Vertrau mir oder auch nicht, mir scheißegal!
Ist echt das kleinste unserer Probleme.
Keanu Reeves hat eine Hauptrolle übernommen.
Du bist Vergangenheit, Arschloch!
Die Spieler*innen werden in diese offene Welt hineingeworfen.
Die Möglichkeiten, sich im Spiel zu bewegen, sind individuell und beeindruckend.
Ein düsterer, trauriger, aber auch aufregender Spielplatz.
Anders als im Film ist es bei uns nicht so, dass eine Story von A bis nach B festgelegt zu Ende erzählt wird.
Sondern der Spieler kann anhand einer Vielzahl von Möglichkeiten im Spiel Entscheidungen treffen.
Diese Entscheidungen sorgen dafür, dass die Story sich anpasst, verändert und eben unterschiedlich entwickelt.
Was heißt es, in dieser Welt Mensch zu sein?
Wie reagieren die Spieler? Geben sie Royce das Geld?
* Pistolenschuss * Es geht auch pazifistisch: Hier ist das Geld drauf!
Was die Spieler zu schätzen wissen, ist, dass sie ein bisschen mit ihrer eigenen Moral konfrontiert werden.
Dadurch entwickelt sich dann eine sehr persönliche Geschichte, weil sie sehr stark vom moralischen Kompass des jeweiligen Spielers abhängt.
Nichts im Spiel ist eindeutig schwarz-weiß.
Ich hab ihn erwartet.
Wie ein guter Film noir kennt auch "Cyberpunk" alle Graustufen und Neonlichter, die sich in Pfützen spiegeln.
Eine Welt, in der ein Happy End nicht vorgesehen ist.